Freitag, 11. Januar 2013

Riverrafting auf dem Rio Pacuare.

Ein weiterer Wunsch auf Wernus Traumreiseliste ging in Turrialba in Erfüllung. Zwei Tage „Schluuchböötlen“ auf einem der schönsten Rafting-Gewässer der Welt: dem Rio Pacuare. Franziska und Peter waren die Ideengeber für die Wahl des Anbieters und glücklicherweise ebenfalls mit von der Partie. Als eingefleischte Aareböötler und Aareschwimmer meinte Wernu natürlich, dies sei gemütliches Gondeln. Aber denkste, das ist Sport. Da war ich als Laufschuh, am schwierigeren zweiten Tag, absolut richtig am Platz. Der Rio Turrialba entspringt dem Talamanca-Gebirge und fliesst in die Karibik. Es hat Stromschnellen der Rafting-Kategorien III und IV. V ist die höchste offizielle Kategorie, VI machen nur „Locos“ (Verrückte). Die Fahrt führte über 29 Kilometer von St. Martin nach Siquirres. Das Gebiet ist grundsätzlich menschenleer und der Dschungel reicht bis ans Wasser. Das ergab für uns einen total anderen Blickwinkel.

Immer wieder sieht man vom Wasser aus wunderschöne Pflanzen, Bäume, Gesteins- oder Felsformationen und tosende Wasserfälle. Dazu wimmelt es von verschiedensten Wildtieren, Vogel- und Schmetterlingsarten. Unser Guide hiess Johnny, der Begleitbootsführer „Guapo“. Aufs Begleitboot, ein Gummi-Katamaran mit Doppelriemen, packten wir unsere Sachen (leider auch die Kamera) und die Küchenutensilien. Im Raft waren wir zu Sechst. Wir hatten noch zwei Französinnen an Bord. Rasch hat uns Johnny als Team eingespielt. Nur beim Kommando „Get down“ vergassen wir am Anfang, uns an der „Chicken line“ festzuhalten. Schon ziemlich schnell kamen auch schon die ersten schwierigeren „Rapids“. Wenn wir dann jeweils über eine schreckliche Welle hinunter auf die nächste, noch fürchterliche Welle rasten, diese frontal trafen und es uns dabei fast das Boot mit Wasser füllte, grinste Johnny hinten breit und kurz darauf folgte in aller Seelenruhe Guapo alleine mit seinem vollen Kahn und schipperte völlig easy über unsere angsteinflössende Stromschnelle.
 
Zwischendurch gab es Badestrecken und dann bot Johnny an, mit uns River Surfing zu machen. Dazu fuhren wir nach einer Stromschnelle mit vollem Paddel-Einsatz zurück zur letzten Welle, wo es so richtig zischt und braust. Da ist jeweils auch eine Art Widerwasser, welches einem fast an Ort hält. Johnny manövrierte daraufhin das Boot so an die Welle, dass es dieses auf der einen Seite touchiert und sich langsam mit Wasser füllt. Die Padler dort werden so richtig geduscht, meistens konnte er das Boot sogar drehen, dass auch die andere Seite ihre Dusche kriegte und bei gewissen Wellen schaffte er es sogar frontal. Coool! Es gab unterwegs natürlich ein feines Mittagsbuffet.

Am mittleren Nachmittag kamen wir an der Rios Tropicales Lodge an. Ein Ort mitten in der Natur mit herrlichem Blick den Pacuare. Dazu standen natürlich Hängematten zur Verfügung, damit man das auch richtig geniessen kann. Wunderschön. Pura Vida. Schon bald gab es Apéro und dann ein feines Znacht. Guapo und Johnny funktionieren auch als Küchenbrigade hervorragend. Das Rauschen noch immer im Ohr gingen wir wohl etwa um zehn Uhr ins Bett. Um acht Uhr wurden wir zum Zmorge bestellt. Zur Lodge gehören auch vier Zip Lines (Tyroliennes). Das ist nach dem Surfen wohl die beliebteste Touristen-Sportart in Costa Rica. Es gibt hier etwa 100 Canopying-Anbieter; bei uns sagt man Seilpark. Die durften wir am anderen Tag natürlich nutzen. Die Kabel sind so zwischen 80 und 200 Meter lang. Eine spassige Sache um uns das Warten zu verkürzen. Weil man den Schwierigkeitsgrad IV nur mit Sicherheits-Begleitung (Kajak) machen darf, ging es erst am späteren Vormittag weiter, als die Tagesausflügler kamen. Ich freute mich wie ein Kinderturnschuh auf diesen nächsten Teil. Und er hielt, was er versprach. Zusammen mit dem Asics-Laufschuh von Peter durften wir zuvorderst links und rechts den Padel-Takt angeben. Die Stromschnellen hiessen Huacas, Cimarron oder Dos Montañas und waren schon beinahe 200m lange Wasserfälle. Ich habe schon öfters Riverrafting gemacht, aber so etwas Packendes habe ich noch nie erlebt. Extrem. Ein bisschen matt von den vielen Erlebnissen und der Padlerei gab es noch ein Zvieri-Zmittag und dann ging es zurück nach Turialba, wo wir uns von Franziska und Peter verabschiedeten. Für uns geht es erst morgen wieder weiter.

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