In unserem Reiseführer wird die Fahrt im Geländewagen von Sámara nach Mailpaís als abenteuerliche Erfahrung beschrieben und wärmstens empfohlen. Da wollte ich natürlich Wernu unbedingt zeigen, dass ich in der Lage bin, diese 90 Kilometer lange Route auf Naturstrassen in den Süden der Nicoya-Halbinsel zu bewältigen. Wir teilten die Strecke in zwei Tagesetappen ein. Rolf hat uns noch die Gezeiten des ersten Tages herausgesucht. Die Flüsse sollte man nämlich ausschliesslich bei Ebbe überqueren. Weil sie sich im Mündungsgebiet zum Meer befinden, ist dies scheint‘s noch entscheidend. Und los ging die holprige Fahrt. Die Strasse ist ziemlich schmal, darum hiess es aufpassen auf Schlaglöcher und entgegenkommende Fahrzeuge. Es ist uns ziemlich gut gelungen. Mitten auf der Strecke erfuhren wir dann was eigentlich mit „4x4“ gemeint ist. Vier Toros mit je vier Beinen haben mit ihren vier Campesinos kurz für uns ihre Arbeit unterbrochen und posiert.
Es
folgten wunderschöne Strände, die meist menschenleer, aber doch touristisch erschlossen
sind. Einfach mit einem dazugehörigen Dörfchen und zwei-drei kleinen Hotels.
Und irgendwie hatten die Flüsse aufs Mal alle Brücken. Die sind ziemlich
einfach zu überqueren. Wir suchten uns ein Nachtlager in Puerto Coyote, da verhiess zumindest der Name ein Abenteuer. Der
Besitzer der „Cabinas Coyote“, Rafael, fragte uns, ob wir Lust hätten mit ihm
zum Fischen ans Meer zu fahren. Selbstverständlich hatten wir das. Das halbe
Hotel fuhr alsbald an die Playa Caletas um ihr Glück zu versuchen. Die Ticos
wollten dem Suizo zeigen, was das Meer hergibt. Die Petri-Jünger kommen gemäss
Rafael aus ganz Costa Rica hierher. Das Gewässer sei extrem ergiebig, dank dem Rio
Jabillo, der hier ins Meer mündet. Und tatsächlich die Fischer richten sich
jeweils am Strand sogar eine Unterkunft ein, damit sie am Abend möglichst lange
und am Morgen möglichst früh ihrem Hobby frönen können.
Ganz so erfolgreich
waren wir dann allerdings nicht. Eine „Macarela“ und noch so ein ungeniessbarer
„Pfannendeckel“ (wie eine Brachsle bei uns) war die ganze Ausbeute. Aber es wurde viel gelacht. Eine „Macarela“
ist wohl auch keine Trophäe. Am nächsten Morgen schärfte uns Rafael die Strecke
ein und teilte uns die Gezeiten mit. Und diesmal war es wirklich wichtig. Am
Ufer des Rio Jabillo wachsen Mangroven in denen Schlangen, Schildkröten und
viele Vögel hausen. Wenn man im Auto abgetrieben werde, solle man beim
Aussteigen darauf achten, nicht auf einen Baumstamm zu treten, es könnte womöglich
ein Krokodil sein. Ich schaffte es ohne abgetrieben worden zu sein. Etwa fünf Kilometer waren dann sogar weglos am Strand
zurückzulegen, auch dies ist bei Ebbe einfacher zu bewältigen. Das Navigationsgerät hat fast als Boot geführt. Noch bevor die
Flut einsetzte, erreichten wir die Playa Santa Teresa, unser nächstes Ziel. Weil ich das so gut managte, gibts womöglich morgen eine Joggingrunde.
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