Nur ein paar wenige Kilometer nördlich von La Fortuna ist 1973 durch den Stau des Rio Arenal der grösste Binnensee von Costa Rica entstanden: Die Laguna de Arenal. Das Gewässer misst 32 mal 5 Kilometer und überflutete unter anderem auch die Kleinstadt Arenal. Zum Trost für die Einwohner wurde am See flugs eine neue Stadt, „Nuevo Arenal“, gegründet. Diese war Ziel unseres Ausflugs mit Annalies und Sandro. Aber zuvor wollten wir die Hängebrücken in der Nähe der Staumauer, mit Blick auf den Arenal, kennen lernen.
Diese waren rasch gefunden. Unsere Expedition wurde dann auch stürmisch begrüsst. Schon auf der ersten Brücke veranstaltete eine Gruppe „Monos Kongo“ einen Höllenlärm mit spektakulären Turnübungen in den Bäumen. So muss seinerzeit der Begriff Affentheater entstanden sein. Etwas tiefer im Wald wurde es aber viel ruhiger und ein gäbiger Dschungel-Regen ging nieder. Dieser hat wohl alle Viecher verscheucht. Wir haben nur noch vereinzelt ein paar Vögel gesehen. Die Hängebrücken waren dafür ziemlich eindrücklich. Man ist da schon 45 Meter über Grund und hat eine schöne Sicht auf die Flora und Fauna.

Auf dem Heimweg hielten wir an einem Ort, wo wir uns fast ein bisschen heimisch fühlten: „Pequeña Helvecia“. Da hat ein Schweizer am See seine kleine Heimat aufgebaut. Mit Bauernhöfen, Scheunen, einem Gasthaus und sogar einer Kirche. Alles in gutschweizerischer Manier und in eben diesem Stil. Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist aber eine Eisenbahnanlage, die das ganze Gelände erschliesst. Leider ist der Fahrplan nicht ganz wie bei der SBB und die Züge verkehren bloss auf Bestellung. Es fing schon an einzunachten, als wir den Staudamm wieder überqueren wollten. Nur war das aufs Mal ein schwieriges Unterfangen. Dutzende von Autos säumten den Damm und Hunderte von Leuten hatten Tische und Stühle aufgestellt, liessen die Musik laufen und picknickten zwischen den Fahrzeugen. Wir hatten das Pura Vida den Tag über schon fast ein bisschen vermisst und hielten in einer Parklücke einen Moment an, um diese Stimmung zu geniessen.

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