Mittwoch, 23. Januar 2013

Eine unschöne Erfahrung.


Wernu hat die angedeutete Trainingsrunde leider sausen lassen. Temperatur, Gesundheit, Badegelegenheit und andere Ausreden hielten ihn davon ab. Die vier Strände im Süden der Nicoya-Halbinsel, die Playas Hermosa, Santa Teresa, Carmen und Mal País, versprachen halt eine angenehme Pause nach der holprigen Hinfahrt. Also war Baden angesagt. Wernu wollte alle Strände besuchen. An der Playa Mal País fing er an und nach der schönen Playa Hermosa ging es an die Playa Santa Teresa.


Das Auto stellten wir jeweils auf den „öffentlichen“ Parkplatz und ich musste dort warten, bis es weiter ging. Ich habe mir dabei zeitweilig ein Nickerchen gegönnt. Darum habe ich vom ganzen Unheil, das da aufs Mal über uns hereinbrach, gar nichts bemerkt. Als Wernu nämlich zum Auto zurückkam, waren die Türen offen und der Rucksack weg. Nur ich lag noch da, mit meinem Zwilling. Oh du meine Güte, was hat der arme Kerl für Augen gemacht. Wo er doch das Auto abschliesst, wenn er fünf Meter daneben ein Foto schiesst. Das Portmonnee samt Inhalt, Kamera, Smartphone, Sackmesser, Taschenlampe und noch einiges mehr waren fort. Zum Glück hat Wernu die noch wichtigeren Sachen (Pass, Flugtickets, Kreditkarten, Laptop etc.) im Hotel verwahrt. Trotzdem, der Schock sass tief. Wie konnte das nur passieren? Nix war mehr mit Baden und ersten Surf-Versuchen. Ganz aufgeregt fuhren wir zu unserer Unterkunft zurück. Da war der Dieb zum Glück noch nicht. Die Hotel-Schlüssel im Rucksack waren nicht angeschrieben. Natürlich war der Polizei-Posten schon geschlossen. Darum fuhren wir erst am folgenden Tag dahin. Die Polizisten schickten uns zum OJI (Organismo de Investigación Judical). Dort machten wir dann unseren grossen Spanischtest. Der diensthabende Detektiv hat dabei einen wunderschönen Bericht verfasst. Nun haben wir unsere erste Millionenklage (Colones) eingereicht. Beim Fotografieren des Autos hat uns der Beamte gezeigt, wie der Dieb das Auto geöffnet hat. Dieser hat ein Loch in den Türrahmen auf der Führerseite gebohrt und mit einem langen Stab den Zentralverriegelungsknopf betätigt. Schwups gingen alle Türen auf. Wernu lag 50 Meter daneben im Sand und ich 50 Zentimeter auf dem Autoboden. Ringsum waren etwa zwanzig andere Fahrzeuge parkiert. Niemand hat das Geringste bemerkt. Eine unschöne Erfahrung. Schicksal, die Reise geht zum Glück weiter. Der Blog auch, halt nicht mit aktuellen Fotos. Aber Ihr werdet mir das wohl nicht nachtragen. Da bin ich sicher.

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