Nach den Festtagen durfte ich so richtig auf die Tube
drücken. Ein Laufschuh kann auch Auto fahren. Von der Halbinsel Osa (Corcovado)
aus ging es über Golfito nach San Vito. Ja, richtig. Das ist italienisch. Dort
hat sich eine Kolonie aus unserem Nachbarland niedergelassen um Kaffee zu
produzieren. Wir haben da Wilsons botanischen Garten besucht. Südlich des
Talamanca-Gebirges ging es weiter in Richtung San Isidro de El General. Und
dies ständig auf über 1500m Höhe. San Isidro ist eine etwas unwirtliche Stadt
und war nicht unser Endziel. Das befand sich auf rund 2500m am Fuss des Cerro
Chirripó, dem höchsten Berg von Costa Rica (3819m), in Canaán. Im Rio Chirripó Mountain Retreat hat uns Frank, ein kalifornischer
Hippie der ersten Stunde, eine wunderschöne Unterkunft zugewiesen. Der
Yoga-Kurs würde scheints am folgenden Tag stattfinden. Wir haben dann wohl von
den Annehmlichkeiten des Hotels profitiert, den Kurs aber aus Reisegründen
ausgelassen. Das erfrischende Bad im Rio Chirripó haben wir mit dem Jacuzzi
kombiniert. Peter hat die Wassertemperatur im Fluss auf 17° geschätzt, was
deutlich mehr Überwindung gefordert hat, als der Whirlpool (34°).
Am folgenden Tag gelangten wir über den höchsten Pass von
Costa Rica, den Cerro de la Muerte (3491m) und Cartago ins Orosi-Tal. Eine
Gegend wie das Tessin, die sich voll dem Kaffeeanbau verschrieben hat. Von da
aus haben wir dann am Samstag den Vulkan Irazú besucht. Vorbei an Kartoffel-
und Gemüsefeldern, mit einer herrlichen Aussicht auf die Hochebene von San
José, führt die Strasse bis 400m an den Kraterrand. Oben angekommen, waren wir
mitten in den Wolken, mit rund 100m Fernsicht. Wie der Vulkan aussieht, konnten
wir nur andeutungsweise erkennen. Was für ein Pech. Ein Kafi würde uns sicher darüber
hinwegtrösten. Und siehe da, nach der Kafipause tat sich der Himmel auf und wir
konnten in den Krater hineinsehen. Der giftig grüne See markiert den Grund des
Vulkans. Er ist im Moment nicht aktiv, aber scheints unberechenbar, ein
Ausbruch sei nie ganz auszuschliessen. Ein letztendlich eindrückliches
Erlebnis. In San José haben wir dann wieder sicheren Boden unter den Füssen
gefunden. Allerdings war dies auch unser letzter Ausflug mit Peter und
Franziska. Von San José aus fahren die Beiden auf anderen Wegen durch Costa
Rica.
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